Nachdem wir in unseren ersten beiden Artikeln die aktuellen Marktveränderungen und die strategischen Vorteile von Red Hat OpenShift Virtualization beleuchtet haben, konzentrieren wir uns heute auf den praktischen Weg: Wie wird aus einer notwendigen Migration eine strategische Transformation?

Red Hat OpenShift Virtualization bietet hier einen einzigartigen Ansatz – eine Plattform, die als Brücke zwischen der traditionellen VM-Welt und der modernen Container-Ära fungiert. Statt eines radikalen Umbruchs ermöglicht sie einen evolutionären Wandel, bei dem bestehende Investitionen geschützt und gleichzeitig neue Möglichkeiten erschlossen werden.

Das Paradigma der einheitlichen Plattform


Der entscheidende Unterschied zu klassischen Virtualisierungslösungen liegt in der einheitlichen Plattform-Architektur. OpenShift Virtualization integriert virtuelle Maschinen als native Kubernetes-Objekte in die Container-Orchestrierung. Das bedeutet: VMs profitieren von denselben Kubernetes-Services wie Container – automatische Ressourcenverteilung, High Availability, Monitoring, Networking und Security Policies.

Diese Konvergenz schafft drei strategische Vorteile:

Technologische Flexibilität: VMs und Container können parallel betrieben werden, ohne separate Management-Systeme zu benötigen.

Operative Vereinfachung: Ein einziges Interface für alle Workloads reduziert die Komplexität erheblich.

Strategische Optionen: Unternehmen können ihre Modernisierung in eigenem Tempo vorantreiben, ohne unter Zeitdruck zu stehen.

Migration als erster Schritt zur Transformation


Der Weg zu OpenShift folgt einem strukturierten Drei-Phasen-Modell, das Sicherheit und Flexibilität miteinander verbindet:

Phase 1: Sichere VM-Migration (Lift & Shift)

Der erste Schritt ist bewusst konservativ: Bestehende VMs werden ohne Änderungen zu OpenShift Virtualization migriert. Das Migration Toolkit for Virtualization (MTV) automatisiert diesen Prozess und unterstützt Migrationen von VMware vSphere, Red Hat Virtualization und anderen Plattformen.

Die Anwendungen „merken“ nichts von der neuen Plattform – sie laufen weiterhin wie gewohnt, profitieren aber bereits von der modernen Kubernetes-Infrastruktur. Gleichzeitig wird die Kostensituation durch planbare Red Hat-Subscriptions stabilisiert.

Phase 2: Schrittweise Modernisierung

In der zweiten Phase beginnt die eigentliche Transformation. Geeignete Anwendungskomponenten werden schrittweise als Container neu entwickelt oder refaktoriert. Dabei können alte und neue Komponenten nahtlos miteinander kommunizieren – die einheitliche Plattform macht es möglich.

Phase 3: Innovation und neue Anwendungsfälle

Die dritte Phase eröffnet völlig neue Möglichkeiten: Container-native Anwendungen, Microservices-Architekturen und moderne DevOps-Prozesse ergänzen die bestehende VM-Landschaft. OpenShift AI ermöglicht sogar die Integration von KI- und Machine Learning-Workloads auf derselben Infrastruktur.

Transformationspfad illustriert: Ein realistisches Szenario


Am Beispiel eines mittelständischen Logistikunternehmens mit 350 Mitarbeitern und 200 LKW lässt sich der Transformationspfad ideal aufzeigen:

Ausgangssituation: Das Unternehmen betreibt kritische Systeme wie Warehouse Management (WMS), Transport Management (TMS) und ERP-Systeme auf VMware vSphere. Die steigenden VMware-Kosten nach der Broadcom-Übernahme zwingen zum Handeln.

Phase 1 – Migration: Die bestehenden VMs werden mit dem Migration Toolkit zu OpenShift Virtualization migriert. Die kritischen Geschäftsprozesse laufen ohne Unterbrechung weiter, während die Kostenbasis stabilisiert wird.

Phase 2 – Modernisierung: Parallel entwickelt das Unternehmen eine moderne mobile Tracking-App für die Fahrer als Container-Anwendung. Diese kommuniziert über APIs mit den bestehenden WMS- und TMS-Systemen.

Phase 3 – Innovation: IoT-Integration für Fahrzeugtelematik und prognosegestützte Wartung werden als Container-Services auf derselben Plattform realisiert. Das Ergebnis: Kostenoptimierung bei gleichzeitiger Digitalisierung der Kundenservices.

Der sichere Migrationspfad: Risikominimierung durch bewährte Tools


OpenShift Virtualization minimiert Migrationsrisiken durch durchdachte Werkzeuge und Prozesse:

Migration Toolkit for Virtualization (MTV) automatisiert die VM-Migration und unterstützt parallelen Betrieb während der Übergangsphase. Rollback-Strategien und Failover-Szenarien sind von Anfang an eingeplant.

Bewährte Hypervisor-Technologie: OpenShift Virtualization nutzt KVM, einen seit über 15 Jahren bewährten Open-Source-Hypervisor, der bereits in vielen Enterprise-Umgebungen und Cloud-Plattformen erfolgreich eingesetzt wird.

Umfassende Kompatibilität: Microsoft Windows-VMs werden durch Microsofts Server Virtualization Validation Program (SVVP) offiziell zertifiziert, Linux-VMs können mit den kostenlos enthaltenen Red Hat Enterprise Linux Subscriptions ohne Mehrkosten abgedeckt werden.

Moderne IT-Prozesse für VMs: Infrastructure as Code


Ein oft übersehener Vorteil von OpenShift Virtualization liegt in der Integration traditioneller VMs in moderne IT-Prozesse. VM-Definitionen werden als YAML-Manifeste verwaltet – genau wie Container-Deployments. Dies ermöglicht:

  • Versionskontrolle für Infrastruktur-Definitionen

  • Automatisierte Deployments über GitOps-Workflows

  • Konsistente Prozesse für VMs und Container

  • Audit-Trails für alle Infrastruktur-Änderungen

Auch traditionelle IT-Teams können so von modernen DevOps-Praktiken profitieren, ohne komplexe Container-Entwicklung erlernen zu müssen.

Der Weg zur cloud-nativen Zukunft


OpenShift Virtualization ist mehr als eine Migrationslösung – es ist ein strategisches Fundament für die digitale Transformation. Die Plattform wächst mit den Anforderungen mit:

Container-Integration ohne Migrationszwang: Neue Anwendungen können als Container entwickelt werden, während bestehende VMs unverändert weiterlaufen.

Microservices ergänzen Monolithen: Legacy-Anwendungen können durch moderne Microservices erweitert werden, ohne den Kern zu verändern.

KI-Bereitschaft: OpenShift AI bietet eine vollständig integrierte Plattform für maschinelles Lernen – auf derselben Infrastruktur wie die traditionellen Geschäftsanwendungen.

Handlungsempfehlungen: Ihr individueller Transformationspfad


Für eine erfolgreiche Migration zur Transformation empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen:

Stufe 1 – Assessment und Strategie: Vollständige Analyse der bestehenden Virtualisierungsumgebung und Entwicklung einer maßgeschneiderten Roadmap. Die Red Hat Virtualization Migration Assessment bietet hierfür einen bewährten Rahmen.

Stufe 2 – Pilotprojekt: Migration unkritischer Workloads als Proof of Concept. Aufbau von Expertise im Team und Validierung der technischen Machbarkeit.

Stufe 3 – Schrittweise Ausweitung: Migration kritischer Workloads und erste Container-Anwendungen. Integration in bestehende IT-Prozesse und Aufbau moderner DevOps-Workflows.

Stufe 4 – Vollständige Transformation: Konsolidierung auf der OpenShift-Plattform und Erschließung neuer Anwendungsfälle durch Container-Integration und KI-Services.

Evolution statt Revolution: Die strategische Wahl


Red Hat OpenShift Virtualization ermöglicht Unternehmen einen evolutionären statt revolutionären Wandel ihrer IT-Infrastruktur. Die Kombination aus bewährter Virtualisierungstechnologie und moderner Container-Plattform schafft eine einzigartige Balance zwischen Sicherheit und Innovation.

Unternehmen, die heute diesen Weg wählen, treffen mehr als eine technische Entscheidung – sie investieren in ein strategisches Fundament für die nächste Dekade der digitalen Transformation. OpenShift Virtualization ist die Brücke zwischen dem, was war, und dem, was möglich wird.

Stellt sich heute noch die Frage nach dem Ob? Oder geht es nicht vielmehr darum, wie Unternehmen den Wandel der Virtualisierungslandschaft strategisch für sich nutzen? Mit OpenShift Virtualization wählen Sie den sicheren Pfad für Ihre Transformation und bleiben flexibel für die Zukunft.

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